Ist es Ihnen auch schon mal so ergangen? Beim Schuhkauf wird Ihnen von der Dame/dem Herrn an der Kasse noch ein Imprägniermittel mitangeboten. Das ist – vor allem in der Winterzeit – durchaus sinnvoll, so schützt eine Imprägnierung des neuen Schuhs das Material optimal vor Feuchtigkeit und Schmutz und hält die Füsse in der kalten Jahreszeit trocken.
Es werden aber nicht nur Schuhe imprägniert, es gilt auch andere Textilien, Leder und feste Stoffe unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit oder Verunreinigung zu machen.
Imprägnieren leitet sich vom spätlateinischen Verb impraegnare für schwängern, durchtränken, mit einer Substanz abfüllen, ab. Laut Wikipedia ist damit eine durchtränkende Behandlung von festen porösen Stoffen, wie z. B. Textilien, Papier, Holz, Beton u. ä, mit gelösten, emulgierten oder dispergierten Substanzen, den Imprägnierungsmitteln, gemeint. Nach dem Verdunsten oder Trocknen des Lösungsmittels bzw. Dispersionsmediums verleihen die aufgebrachten Substanzen den behandelten Materialien veränderte Eigenschaften.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Imprägnierung öfters falsch verwendet und als Synonym für Hydrophobierung von textilen Stoffen genutzt. Mit einer Hydrophobierung wird der Stoff wasserabweisend gemacht, Wassertropfen perlen danach ab.
Feuerwehrleuten rettet imprägnierte Kleidung das Leben
Doch eine Imprägnierung kann mehr als nur wasserabweisend sein. Sie kann Materialien vor Frass, Fäulnis und Flammen schützen oder weniger knittern lassen. Imprägnierung kann auch die Funktionalität und Atmungsaktivität von Membran-Bekleidung erhalten.
So wird durch eine Imprägnierung eben ein Schuh wasser- und schmutzabweisend und imprägnierte Textilien im Operationssaal bilden eine Barriere für Keime und Bakterien und verhindern so einen möglichen Flüssigkeitstransport. Speziell für Tätigkeiten in Risikoberufen ist die Imprägnierung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) unabdingbar. Arbeitskleidung von Feuerwehrleuten muss eine spezielle Imprägnierung vorweisen um vor Verbrühung bei grosser Hitze zu schützen. Selbstverständlich ist auch für Mitarbeiter eines Chemiebetriebes imprägnierte Kleidung unerlässlich. Stellen Sie sich Schutzausrüstung vor, welche Chemikalien aufsaugt und diese direkt in Kontakt mit der Haut bringen würde. Um dies zu verhindern müssen Kleider in Chemiebetrieben speziell behandelt, sprich imprägniert werden.
Spray, Wachs oder Waschmittel
Die Basis von Imprägniermitteln sind Paraffin- oder Wachsemulsionen, Silikone, Kunstharze oder Fluorcarbone. Je nach Anforderung an die Reinigungs-, Wasch- oder Wetterbeständigkeit werden unterschiedliche Inhaltsstoffe eingesetzt. Auch hat jedes Material andere Ansprüche an das Imprägniermittel oder die Wahl des Verfahrens um die Imprägnierung anzubringen. Materialien können beispielsweise durch Tauchen, Sprühen, Foulardieren (Vollbadimprägnierung), Druckimprägnieren oder Pflatschen imprägniert werden. Um die Qualität der Imprägnierung gewährleisten zu können, wurden Standards und Normen entwickelt. An Hand dieser Testverfahren kann die Hydrophobierung, Chemikalienbeständigkeit, Öl- und Schmutzabweisung auf verschiedenen Oberflächen beurteilt werden.
Künftig ohne Fluorcarbone?
Viele Mittel zur Imprägnierung enthalten Fluorcarbone. Diese fluorhaltigen Verbindungen besitzen eine sehr hohe Stabilität und Abweisung gegenüber Chemikalien, Ölen und Wasser. Zu dieser Substanzgruppe gehören über 3‘000 Stoffe und bereits sehr viele gelten derzeit als gesundheits- und umweltschädlich. Deren Stabilität ist Fluch und Segen zugleich, da die Fluorcarbone auch in der Natur und im Organismus kaum abgebaut werden können und sich kontinuierlich über Wasser- und Luftwege verbreiten. Für grösstmögliche Effizienz werden Imprägniermittel häufig in Sprayform appliziert, um eine möglichst gleichmässige Verteilung auf der Oberfläche der Ware und dadurch einen optimalen Effekt bei geringer Einsatzmenge zu erzielen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass solche Sprühnebel nicht eingeatmet werden sollten, denn sie sind in der Regel toxisch, und es ist nicht das Ziel, die Lunge oder die Schleimhäute des Anwenders zu imprägnieren.
Viele Labore forschen aktuell an neuen Imprägniermitteln, das Motto lautet: „Wasserdicht, atmungsaktiv und grün.“ Doch die Forschung geht noch weiter. So werden Wirkstoffe auf Textilien mikroverkapselt. Das heisst, die Textilien werden vorab mit Mikrokapseln imprägniert. Diese Kapseln können daraufhin beispielsweise durch einen Waschgang die eigentlichen Wirkstoffe aufnehmen, wie zum Beispiel ätherische Öle. Ein Schutz vor Viren, Mikroben und Insekten wird mit Hilfe von Lavendel-, Pfefferminz- oder Eukalyptusöl erreicht. Dieses Prinzip der Imprägnierung ist für viele Anwendungsgebiete von Interesse, wie beispielsweise für die Bekleidung von Krankenhauspersonal oder für Bettdecken.
Was kann die FRIKE GROUP für Sie tun?
Ob als Spray, Wachs oder Waschmittel: jede Imprägnierung bringt eigene Herausforderungen bei der Formulierung in der jeweiligen Anwendung.
Wir entwickeln auch Ihre Produkte massgeschneidert und testen deren Funktionalität nach den aktuellen DIN, AATCC und IKW Normen. Für alle Anliegen rund um das Imprägnieren, wenden Sie sich bitte an Herrn Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.